Der Einfluss der Freiburger Protestanten trägt im 20. Jahrhundert auch zum Erscheinungsbild der Stadt bei. Am Ende des 19. Jahrhunderts befinden sich die traditionelle Industrie, das Handwerk und die Ladengeschäfte der Unterstadt im Niedergang. Die Heimarbeit geht zurück. Neue Unternehmer kommen. Angezogen von den zahlreichen und günstigen Arbeitskräften durchbrechen sie den durch Arbeitslosigkeit bedingten Kreislauf der Verarmung.
Eine Frucht der Erneuerung ist die Standseilbahn, finanziert von Paul-Alcide Blancpain (1839-1899), einem protestantischen Industriellen, der seit 1877 die Brauerei Cardinal führt. Dieses Transportmittel wird am 4. Februar 1899 eingeweiht. Es ermöglicht den im Neustadtquartier Angestellten einen schnelleren und leichteren Aufstieg zu ihrem Arbeitsplatz. Heute ist es als historisches Monument klassifiziert, denn es ist in Europa einmalig. Als Einzige wird sie vom Gewicht des in den oberen Wagon eingefüllten Abwassers betrieben, das den unteren Wagon über die einspurige Strecke über die Kreuzungsstelle in der Mitte nach oben zieht.