Ort des Gottesdienstes

Die reformierte Kirchgemeinde entsteht im 19. Jahrhundert in einem katholischen Gebiet. Die Kirchgemeinde ist zweisprachig und sowohl städtisch als auch ländlich geprägt. Sie versammelt sich zum Gottesdienst an einem einzigen Ort und ist Begründerin von Schulen, einer Krippe und einem Spital.

Reformierte Kirche

Die erste reformierte Kirche wird 1837 in einem ehemaligen Pferdestall an der Murtengasse eingeweiht. In 25 Jahren vervielfacht sich die Gemeinschaft und sucht einen Standort für eine grössere Kirche. Die Wahl fällt auf eine Parzelle zwischen der Eisenbahn und der Strasse nach Bulle, vor dem Romont-Tor, zu Füssen der alten Befestigungsanlagen. Dieses Bauvorhaben wird Teil eines grossen Stadtentwicklungs-Projekts, das die zukünftigen Quartiere um den Bahnhof und um die Kirche Saint-Pierre beinhaltet.

Die Kirche wird in reformierter Schlichtheit gehalten, ohne Säulen im einschiffigen Bau, mit der Kanzel im Zentrum der Rückwand. Allein die Verkündigung Gottes Wort steht im Vordergrund. Die Akustik ist gut, auch dank der gerundeten Kassetten-Decke. In der näheren Umgebung befinden sich die Gemüsegärten des Bürgerspitals sowie die Eisenbahn. Das Gebäude wird am 1. November 1875, an Allerheiligen, eingeweiht.

1937 wird die Kirche renoviert und die Kanzel nach links verlegt, um in der Mitte einen neuen Abendmahlstisch aus Sandstein platzieren zu können. Auf der gleichen Achse rechts davon wird das Holzkreuz errichtet. Eine neue Orgel, eine Restaurierung der Aussenseite und eine Neugestaltung des Untergeschosses vollenden diese Arbeiten.

Eine weitere Renovation des Innenraums erfolgt zwischen 1968 und 1973. Im Jahr 1978 kommen die Glasmalereien des Künstlers Hermann Alfred Sigg hinzu. 1994 wird das heutige Kirchgemeinde­zentrum im Untergeschoss der Kirche, aber ebenerdig zur Romontgasse, die zur Fussgängerzone geworden ist, eröffnet. Die letzte Gesamtrenovation der Kirche wird 2011 in Angriff genommen und 175 Jahre nach dem ersten reformierten Gottesdienst in Freiburg, am Pfingstsonntag 12. Juni offiziell eingeweiht.

Die Glasmalereien

1977 wird vom Kirchgemeinderat ein Wettbewerb für die Gestaltung von Glasmalereien für die acht Fenster der Kirche ausgeschrieben. Der Zürcher Künstler H. A. Sigg erhält den Zuschlag, und die Fenster können am 2. Juli 1978 eingeweiht werden. Zwei Vorgaben werden vom Kirchgemeinderat für die Ausführung gestellt.  Die Darstellung soll inspiriert sein vom Text über den Ursprung der Kirche aber nicht figurativ.

Apostelgeschichte, Kapitel 2, Verse 42-47

42 Sie alle widmeten sich eifrig dem, was für sie als Gemeinde wichtig war: Sie ließen sich von den Aposteln unterweisen, sie hielten in gegenseitiger Liebe zusammen, sie feierten das Mahl des Herrn, und sie beteten gemeinsam. 43 Alle Menschen in Jerusalem wurden von ehrfürchtiger Scheu ergriffen; denn Gott ließ durch die Apostel viele Staunen erregende Wunder geschehen. 44 Alle, die zum Glauben gekommen waren, bildeten eine enge Gemeinschaft und taten ihren ganzen Besitz zusammen. 45 Von Fall zu Fall verkauften sie Grundstücke und Wertgegenstände und verteilten den Erlös unter die Bedürftigen in der Gemeinde. 46 Tag für Tag versammelten sie sich einmütig im Tempel, und in ihren Häusern hielten sie das Mahl des Herrn und aßen gemeinsam, mit jubelnder Freude und reinem Herzen. 47 Sie priesen Gott und wurden vom ganzen Volk geachtet.

Der Herr aber führte ihnen jeden Tag weitere Menschen zu, die gerettet werden sollten.

Die sechs hochformatigen Fenster wollen eine innere Bewegung vermitteln, die vom Haupteingang ausgehend die Farbtöne von Dunkelgrün und intensivem Rot bis hin zu leuchtendem Blau übergehen lässt. Im unteren Teil der Glasbilder erscheint diese Bewegung wie von Steinen und Kieseln gesäumt. Die Medaillons veranschaulichen auf der einen Seite mit gelben Farbtönen die Versammlung und auf der anderen Seite mit Blau die Verbreitung.

1985 kommt noch ein grosses Gemälde hinzu, betitelt Auferstehung und Hoffnung im ewigen Leben. Eine abgestufte Darstellung des Himmels erhebt sich hin zu immer helleren, lichtdurchlässigeren Höhen, wie im Traum Jakobs (Genesis 28,11-19). Im unteren Teil windet sich ein verzweigter Flusslauf über die braune Erde.

Diese Bilder vermitteln denen, die sich in der reformierten Kirche aufhalten, Ruhe und Vitalität, einen Zugang zu Besinnlichkeit und Freude darüber, von Licht umgeben zu sein.

Die Orgel

Die 1937 gebaute Orgel repräsentiert eine Epoche, in der die Welt der Organisten von einer Rückkehr ins goldene Zeitalter der Orgelbaukunst im 16. Jahrhundert träumt. Man will aber gleichzeitig, ohne genau zu wissen wie, die tief romantische Seele beibehalten, die in der Zwischenzeit dank des technischen Fortschritts, vor allem im 19. Jahrhundert, erreicht und entwickelt worden ist. In unserem Fall wird die erste Orgel im 20. Jahrhundert durch die Firma Kuhn Orgelbau aus Männedorf mit einer vollständig mechanischen Traktion konstruiert. Sie weist eine Art stilistischer Doppelgestalt auf, die von der Musikwissenschaft später als «Neoklassizismus» bezeichnet wird. In der Orgelwelt aber wird sie «Orgelbewegung» als Referenz an die fortschreitende Wiederentdeckung der alten Orgelbautechniken genannt.

Die Orgel in der reformierten Kirche, ausgestattet mit zwei Manualen und einem Pedal, mit kraftvollen tiefen wie auch mit klangreichen hohen Registern, ist eine typische Vertreterin dieser Bewegung. Im Verlauf der Jahre erfährt sie diverse Veränderungen und Verbesserungen, besonders 2011, als anlässlich einer Generalüberholung ein elektronisches System zur Speicherung der Registerkombinationen eingebaut wird. Dies erlaubt den Organisten, rasch die Klangfarben zu wechseln, und eröffnet ihnen ein grösseres Repertoire. Bei dieser Gelegenheit wird dem Pedal auch ein Pommer 16’’ als Erweiterung der vorhandenen Trompete 8’’ hinzugefügt.

Dienstzeiten

18.04.2024-01.05.2024
Pfarrer Andreas Rüttner
026 422 36 40

02.05.2024-08.05.2024
Pfarrer Débora Kapp
079 928 26 01

09.05.2024-15.05.2024
Pfarrer Andreas Rüttner
026 422 36 40

16.05.2024-22.05.2024
Pfarrer Débora Kapp
079 928 26 01

23.05.2024-29.05.2024
Pfarrer Andreas Rüttner
026 422 36 40

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